Erledigt

11. Oktober 2023

Die Sonnenland-Wettkämpfe in Olbernhau sind Geschichte. Vieles lief sehr gut, einige Themen waren verbesserungsfähig. Im Vorfeld, während der Wettkämpfe und danach wurde ich öfters zu der Art der Wettkämpfe, dem Ort oder den genauen Hintergründen gefragt. Wie so oft sind bzw. waren die Beweggründe andere als vermutet wurde.

Wie nun schon seit der Vereinsgründung des SV CH Sonnenland mitgeteilt besteht das Ziel des Vereins nicht darin der größte und erfolgreichste Verein der Welt zu werden, sondern zielgerichtet neue Themen zu bearbeiten, Sachen auszuprobieren und neue Zielgruppen anzusprechen, wo wir bisher gar nicht oder kaum aktiv waren. Gleichfalls soll es eine unterstützende Plattform für den Orientierungssport sein, welche in gegenseitiger Hilfe dafür sorgen soll, auch in peripheren Gegenden oder bei kleineren Vereinen Angebote auf die Beine zu stellen oder etwas zu entwickeln.

Der initiale Gedanke zur Ausrichtung des Wettkampfes in Olbernhau kam in der Vereinsmanager-Ausbildung, als wir darüber sprachen, was genau in den jeweiligen Sportarten gefördert werden kann - also bei den Reitern, Fußballern, Handballern und natürlich den Turnern. Als wir über den Orientierungssport philosophierten gab es (mal wieder) großes Gelächter, da uns rein gar nichts eingefallen ist, was laut den aktuellen Richtlinien gefördert werden konnte. Die weitere Entwicklung mit mehreren Gesprächen mit dem Kreissportbund und dem Landessportbund habe ich auf der Seite in der Vergangenheit beleuchtet. Dank der Unterstützung des Kreissportbundes Meißen können wir nun eine sehr schöne Orientierungssportkarte unser Eigen nennen. Andere Vereine in Sachsen wissen nun auch, dass es geht. Dort möchte ich dazu ermutigen einen Antrag zu stellen – förderfähig ist dies sowohl vom Kreis- bzw. Stadtsportbund und dem Landessportbund. Details dazu gebe ich gern weiter.

Bei der Wahl des Gebietes haben wir als Verein einfach geschaut, was in Sachsen noch nicht belegt war, wo wir perspektivisch andere Vereine unterstützen können und bei welcher Region in Sachsen es sich lohnt öfters hinzufahren. Dass dieser Ansatz aufging, habe ich beim Orientierungssportwochenende erlebt, wo mir mehrere Teilnehmer mitgeteilt haben, dass diese überrascht waren, wie schön es in der Gegend rund um Olbernhau ist.

OL Olbernhau

Beim Datum haben wir am Anfang lang überlegt, am Ende aber einfach das falsche Wochenende gewählt. Die Information, dass die Deutsche Meisterschaft Langdistanz um eine Woche nach vorn gezogen wurde, kam erst nachdem zahlreiche Anträge schon gestellt oder durch waren. So lagen beide Wettkämpfe inmitten der sächsischen Ferien, was schon im Vorfeld zu zahlreichen Absagen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis führte.

Am Ende kam uns dies aber auch entgegen, da wir im Prinzip auch nicht geplant hatten, dass dies ein Landesranglistenlauf OL Sachsen oder ein Lauf zum Deutschland-Cup im MTB-O mit vielen Teilnehmern werden sollte. Das wurde uns quasi übergestülpt. Da eine unserer primären Zielstellungen der Ansatz ist den Orientierungssport bekannter zu machen, Lobbyarbeit zu betreiben und zum Mitmachen zu animieren, konnten wir dies mit zahlreichen Gesprächen über alle Ebenen und der Meldung von 20 Skiläufern oder Teilnehmenden, welche in keinem Verein angemeldet waren, beim Orientierungslauf erfüllen. (Von den angesprochenen Turnern kamen übrigens genau 0 Personen). Beim MTB-O haben wir leider nach wie vor noch nicht den richtigen Zugang zu möglichen Teilnehmerfeldern gefunden.

Mit dem Hinblick auf die zahlreichen nationalen Orientierungsläufe in Sachsen im Jahr 2024 könnte das Thema MTB-O eine der wesentlichen Zielstellungen für das kommende Jahr sein - mal unabhängig vom Breiten- und Nachwuchssport ganz an der Basis.

Die Antworten auf die Fragen, warum es genau eine Kombination von OL und MTB-O und genau diese Distanzen waren, sind auch relativ einfach zu geben. Auf der einen Seite wollten wir mal schauen, was wir als Team mit den vielen Unterstützern eigentlich leisten können. Am Ende kam raus, dass wir beide Sportarten können, auch wenn beim MTB-O noch Potenzial besteht. Bei einer Mitteldistanz im OL wissen wir aus dem FF, was die Anforderungen sind. Beim MTB-O habe ich mir tagelang Strecken von vergangenen deutschen und internationalen Wettkämpfen angeschaut und mich dann am Ende doch in einigen Klassen bei der Länge und Schwierigkeit verschätzt. Beim nächsten Mal kann ich das dann besser einschätzen – wenn es nicht gerade jemand anderes macht ;-)

Gespräch MTB-O

Viel wichtiger war aber die Erkenntnis, dass es ohne MTB-O keinen OL in der Gegend gegeben hätte. Die Eintrittskarte in das Waldgebiet war die Rahmenabsprache mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst, welcher explizit den MTB-O auf Waldwegen erlaubt. Beim OL sieht es dort schon schwieriger aus. Es gab zwar großen Zuspruch von einigen Waldbesitzern dort auch einen OL machen zu dürfen, von anderen aber auch eine komplette Ablehnung, quer durch den Wald zu laufen. Dort konnten wir glücklicherweise ein Waldstück freibekommen, auch wenn mir ein privater Waldbesitzer, der genau zum OL angefangen hat Bäume in seinem Waldstück zu fällen, ein wenig die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat.

Für die Zukunft hoffe ich, dass wir dort auch mal eine Langdistanz im Gelände machen können - unsere tschechischen Kartenaufnehmer waren jedenfalls schon sehr heiß drauf.

Gelände

Die Rahmenbedingungen werden dann aber vermutlich auch andere sein. Der Sportplatz bzw. das Wettkampfzentrum wurde nach letzten Informationen inzwischen gesperrt und soll wohl verkauft werden. Auch wenn das noch nicht komplett durch ist, da der örtliche Verein für seine Sportstätte kämpfen möchte, so könnte es durchaus sein, dass diese Konstellation einmalig war.

Wir werden die Karte zu Trainingszwecken natürlich den örtlichen Vereinen zur Verfügung stellen und hoffen, dass alle Teilnehmer und Gäste beide Tage (und ggf. auch den langen Abend :) ) in guter Erinnerung behalten.

Technisch gesehen hatten wir auch noch Themen auf der Agenda, welche wir aber erstmal zurückgestellt hatten. In jedem Fall wissen wir nun, wie MEOS und zahlreiche andere Programme genau funktionieren. Ich denke darauf lässt sich für die Zukunft aufbauen.

Den Kinder-OL und Go4-O hatten wir aufgrund des Wetters nur am Samstag aufgebaut. Gerade beim Go4-O sehe ich großes Potenzial, auch wenn sich dort etablierte Orientierungssportler oft noch schwertun. In Sachsen verbreitet sich das aber immer weiter. Zuletzt konnte man auch einen Go4-O beim Tag der Sachsen absolvieren. Bei unserem Wettkampf war die Resonanz des Rahmenangebots überschaubar - ganz im Gegensatz zum Passantenzulauf, wenn wir das irgendwo an einem belebteren Fleck in Dresden aufbauen. Nach unserer letzten Aktion in Weimar berichteten uns aber Kinder inzwischen ganz stolz, dass ein OL-Verein im Hort zu Gast war und Sie schon wussten, wie das mit dem Chip funktioniert :)

Jahnsportplatz

Vielen Dank an alle Unterstützer!

 

Artikel SV CH Sonnenland                      Artikel o-sport.de