Konversionsrate

9. Feburar 2024

Im Marketing oder Vertrieb ist die Umwandlungsrate von Leads oder Personen in einen anderen gewünschten Status ein elementares Messinstrument für den Erfolg. Dass diese Umwandlung im Orientierungssport auch ein wesentliches Problem ist, konnte ich die vergangenen beiden Jahre lernen. Ich bin gespannt, ob sich dort etwas in der Zukunft verbessert.

Seit der Gründung des SV CH Sonnenland stellen wir uns als Verein schrittweise immer wieder neue Aufgabenstellungen, welche es zu analysieren und bestenfalls zu lösen gilt. Nachdem wir zunächst punktuell Aktionen durchgeführt und dabei durch die Interaktion mit den Teilnehmenden viel gelernt haben, hat sich dieses Wissen schrittweise in ein eigenes bzw. gemeinsames Kindertraining mit Gleichgesinnten weiterentwickelt. Dort ist es schön zu sehen, dass die Ansätze mit Go4-Orienteering in Kombination mit den unterschiedlichsten eigenen Aufgaben und Anpassungen den Kindern und Jugendlichen Freude bereitet und dieses kleine Pflänzchen schrittweise weiter gedeiht.

Go4-O mit Farben

Unabhängig davon war mir selbst aber schon immer bewusst, dass ich Orientierungslauf nur mit Freude betreiben kann, wenn die gesamte Familie dahintersteht und dort auch ihren Spaß hat. Konsequenterweise ging die Reise daher in den vergangenen Jahren regelmäßig nach Tschechien, da man dort als OL-Familie das „Rundum-sorglos-Paket“ gebucht hat. Konkret verschwindet der Papa oder die Mama einen definierten Zeitraum zum OL im Wald und währenddessen hat auch der Rest der Familie Spaß bei den unterschiedlichsten Kinder-OL-Aktionen.
In Deutschland bzw. Sachsen kommt man selten in diesen Genuss. Stattdessen konnte ich öfters entweder auf meinen eigenen Lauf verzichten, musste alternativ im Wald ein schlechtes Gewissen haben oder ich habe unser Sonnenland-Equipment mitgebracht und davor oder danach noch für die Bespaßung des Nachwuchses gesorgt. Ergebnis dieses Vorgehens war, dass der Nachwuchs mich fragt, wann wir wieder zum OL fahren können - aus meiner Sicht ist aktuell also alles im grünen Bereich.

Dieses Vorgehen mag für eine OL-Familie bzw. ein paar OL-Freaks funktionieren. Für die breite Mehrheit der Orientierungssportssportler mit einem normalen Zugang zu ihrem gemeinsamen Wochenenderlebnis kann das aber nicht funktionieren, was man auch an den Teilnehmerzahlen im Nachwuchsbereich sieht.

Folglich freue ich mich, dass dort zumindest in Sachsen Bewegung in das gesamte Thema gekommen ist. Hintergrund ist auch hier die Umwandlungsrate der Trainings-Orientierungssportler zu Wettkampf-Orientierungsportlern im Kindes- und jugendlichen Alter. Die Karten dazu liegen aus meiner Sicht schon sehr lange beispielsweise in Tschechien auf dem Tisch. Ich bin gespannt, wie das nun weitergeht.

Dass ich mich schon seit einiger Weile vom Leistungssport und den nationalen Ergebnissen entfernt habe, ist wohl kein Geheimnis. Bei der hohen Anzahl der Meisterschaftsmedaillen und Klassen in Deutschland ist dies aus meiner Sicht schon lange kein Pfund mehr für unseren Sport. Unabhängig davon habe ich keine Lust die Schulden anderer Menschen oder Verbände abzubezahlen - dort befindet sich der DTB laut Bericht über die Rechnungslegung für das Jahr 2022 beispielsweise weiterhin bei Verbindlichkeiten von über 20 Millionen Euro. Wenn man laut den vergangenen Jahren von durchnittlich 1 Million Euro weniger pro Jahr ausgeht, kann sich jeder überlegen, wie lang man dort noch am Spartropf hängt. Aus meiner Sicht gilt aktuell die volle Aufmerksamkeit dem Nachwuchs- und Breitensport. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

Zumindest die ganzen Vereinsmanager- und Trainerweiterbildungen zum Jahreswechsel sind nun durch. Sämtliche betreuten Homepages im Verbund sind ebenfalls auf dem aktuellen Stand. Mit Spannung gilt es nun die ganzen Detailplanungen in Angriff zu nehmen.

Förderung Vereinsmanager