Familien-OL in Mitteldeutschland

10. April 2021

Im Nachgang der ersten Artikel zum Thema Kinder-OL erreichten mich die unterschiedlichsten OL-Angebote. Manchmal erhielt ich eine Mail und manchmal einfach einen Hinweis auf eine Homepage. Die vergangenen Wochen waren daher sehr abwechslungsreich. Dafür möchte ich mich vorab bedanken.

Rund um den Großraum Dresden existieren aufgrund des Engagements der Mitglieder der Dresdner- und anliegenden Vereine zahlreiche wechselnde Angebote, welche jeweils selbstständig absolviert werden können. Aber auch in entlegenere sächsische Gebiete konnte man nach der Aufhebung der 15km-Sperre für uns Dresdner wieder reisen. Nachdem in den vergangenen Wochenenden verschiedenste Ski-OL und MTB-O-Angebote ausgetestet wurden, ging es zuletzt auf familienfreundliche OL-Bahnen.

Aus der Not wurde dabei nicht selten eine Tugend gemacht. Manche Angebote mit Posten direkt an Wegen konnten mit Kinderwagen, andere Strecken mit Waldquerungen eher mit Manduca absolviert werden. Die von mir gewählten Streckenlängen variierten dabei zwischen 1,8 und 6 Kilometern.

Auch wenn der Orientierungsanspruch für ganz kleine Kinder als zu gehoben angesehen werden muss, so war die Freude bei der Benutzung des Kompasses, der Verwendung einer Karte, das Erspähen einer Markierung oder eines Postens jeweils dieselbe. Erlebnisse im Wald bereiteten in jedem Fall viel Freude. Manchmal wurde im Nachgang auch einfach noch ein kleiner OL mit SI-Einheiten drangehängt. Das Zuschauerinteresse in belebteren Stadtgebieten war dabei ungebrochen hoch.

Pillnitz

Mein persönliches Highlight war wieder einmal der Wettkampf bei Quedlinburg. In den vergangenen Jahren bin ich mehrfach am Harz MTB-Orientierungsfahren gestartet und im Team in 5h quer durch den Harz über das persönliche Limit gegangen. In diesem Jahr ist leider die 30. und damit auch letzte Auflage vorgesehen. Die für Ende März vorgesehenen 64. Kreismeisterschaften im Orientierungslauf mussten aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen anders geplant werden. Somit können diese in freier Startform bis Anfang Mai absolviert werden. Da Start und Ziel unmittelbar am Tierpark in Halberstadt ist, war der Weg frei für einen schönen Familienausflug. Überrascht war ich von den Sandsteinformationen in den Halberstädter Spiegelsbergen, welche den Lauf auch landschaftlich zu einem absoluten Erlebnis machten. Ein Rundgang durch den Tierpark rundete einen schönen Tag für alle Beteiligten ab. Auch andere Orientierungssportler nutzten das Angebot allein oder in Familie.

Ramberg OL

Analog zu weiteren Läufen bestand die Möglichkeit diesen Lauf mit der App MapRun zu absolvieren. Zur Funktionsweise erschien inzwischen auch ein Artikel auf o-sport.de. Im Gegensatz zur Vergangenheit bin ich in Quedlinburg mit GPS-Tracker gelaufen, vor allem, um die Genauigkeit zu testen. Das Resultat war ähnlich wie in vergangenen Jahren im bergigen Gelände oder in Stadtgebieten teilweise doch recht ungenau. Laut GPS war ich also mehrfach nicht am Posten, auch wenn ich jede Postenmarkierung angelaufen bin. Da auch die Karten bei der Aufnahme nie 100% exakt sind, bleibt für mich aktuell nur das Fazit, dass MapRun eine gute Ergänzung zu bestehenden Angeboten für Einsteiger ist, einen OL mit echter Markierung vor Ort aber nicht ersetzen kann. Gerade für Anfänger und Ungeübte ist aus meiner Sicht eine Bestätigung sehr wichtig, dass der anvisierte Kontrollpunkt mit absoluter Sicherheit erreicht wurde. Daher sollte das gewählte Gebiet und die Karte das auch ermöglichen. Das Mitnehmen eines Mobiltelefons oder nur bestimmter GPS-Uhren ist für Wanderer ok, für eine Vielzahl von Läufern aus meiner Sicht aber nicht optimal.

Auf der Rückfahrt aus Quedlinburg gab es noch einen kurzen Stopp am Naumburger Dom. Der Text in einem Geschäft rundete eine interessante Reise durch Sachsen-Anhalt ab.

Geschaeft