Saisonstart

30.Mai 2021

Endlich wieder ein richtiger Orientierungslauf! Mit zwei Ranglistenläufen startete am Wochenende in Sachsen die Saison im Elbsandsteingebirge. Besonders interessant war dabei die Tatsache, dass die Mitteldistanz am Sonntag rund um den Einzugsbereich eines ehemaligen Uran-Abbaugebietes stattgefunden hat. Beim Kinder-OL wenige Stunden zuvor gab es einen unerwarteten Andrang.

Aus den verschiedensten Teilen Sachsens und Deutschlands waren zum Saisonauftakt Orientierungssportler in die Sächsische Schweiz gereist. Nach einem Frühjahr ohne irgendwelche OL-Trainings (für Erwachsene) habe ich die Langdistanz am Samstag vorsorglich ausgelassen. Zur Mitteldistanz am Sonntag galt es endlich mal wieder die Wanderschuhe, Skiroller und das Fahrrad gegen das OL-Equipment zu tauschen.

Schon alleine die Geschichte zum Uran-Abbau in der Gegend war Auslöser genug einen Orientierungslauf in Leupoldishain zu absolvieren. Der Lauf an sich war gekennzeichnet durch öfters schwerer zu belaufendes Gelände mit einigen Felsbändern und freistehenden Steinen. Trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten hat es wie erwartet viel Spaß gemacht endlich mal wieder einen Orientierungslauf zu absolvieren. So war es ein schönes kurzweiliges Erlebnis. Auch die Rahmenbedingungen waren nach meiner Auffassung entsprechend der Vorgaben.

Bild_Wandern

Nicht zum Angebot zählte leider ein OL für Kleinkinder (das hatte ich aufgrund der Vereinsgröße auch nicht erwartet). Um auch für den Nachwuchs das obligatorische OL-Erlebnis zu bieten, ging es einige Stunden vorher in die Bärensteine. Nach einer kleinen Wanderung mit interessanten Wegemarkierungen wurde der obligatorische Parcour in einem Wegedreieck aufgebaut und eine Bestzeit nach der nächsten gesetzt. Nicht erwartet hatte ich das starke Interesse von Wanderern, Geocachern und Kletterern. So stoppten unzählige Outdoorsportfreunde aller Alterskategorien, um sich über die Aktivitäten und das Equipment zu informieren oder um eigene Erlebnisse beim Orientierungssport in der Vergangenheit zu schildern.

Parcour

Danach war mir klar, warum der OL zu DDR-Zeiten im Deutschen Verband für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf organisiert war. Die Nähe und Interessenlagen der Sportartenausübenden sind sehr ähnlich. Ein so großes Interesse hatte ich allerdings nicht erwartet. Bisher habe ich die Kinder-Orientierungsläufe zumeist in Stadtgebieten, Parkgeländen oder irgendwo in touristisch weit weniger begangenen Waldgebieten durchgeführt.

Das zeigt einmal mehr, wie groß das Potenzial für die Orientierungssportarten ist.

Da ich bis zu möglichen Änderungen beim Kinder-OL in Deutschland wenig Lust verspüre stetig vor, während oder nach dem Wettkampf auch ein Angebot für den eigenen Nachwuchs und Interessenten zu gestalten, geht mein Blick auch dieses Jahr wieder ins Ausland. Schon 2020 gab es in Tschechien (im Gegensatz zu Deutschland) ein umfassendes Angebot für Kinder. Die ersten Anmeldungen wurden getätigt. Vielleicht hat ja auch in Deutschland mal wieder ein Ausrichter ausreichend Helfer und Interesse sich für die Kleinsten einzusetzen und ein entsprechendes Angebot zu platzieren. Auf Bundesebene ist der Kinder-OL laut Hygienekonzept von 2020 aktuell untersagt. (Einige Interessenten am OL-Parcour mit ihren kleineren Kindern schüttelten aufgrund dieser Regelung auf Verbandsebene nur mit dem Kopf.)

Was wird aktuell im Orientierungssport geplant:
Das Festposten-Angebot im Zittauer Gebirge war ein voller Erfolg. In Dresden gehen wir aktuell ein Festpostennetz in zentraler Lage an. Zielstellung ist es die Sichtbarkeit der Orientierungssportarten weiter zu erhöhen.