9. Juli 2024
Die letzten Wochen und Tage waren dann doch sehr intensiv – sportlich und auch organisatorisch. Viele Projekte und sportliche Ereignisse können als Erfolg gewertet werden. Manche Themen sind aber auch einfach nur eine Frechheit und nur schwer zu ertragen. Dort gilt es halbwegs die Contenance zu bewahren, auch wenn es schwerfällt.
Zum Anfang des Jahres hatte ich mir vorgenommen die erste Juli-Woche beim 5-Tage-OL in Italien zu starten. (Der Rest des relativ großen Sonnenland-Teams hatte sich stattdessen für das umfangreiche Rahmenprogramm entschieden, was ich aber auch sehr gut nachvollziehen kann.) Das bedeutete für mich ein relativ regelmäßiges Training (2mal die Woche), um dort in den Bergen nordwestlich von Trento halbwegs konditionell bestehen zu können. Beim vergangenen 5-Tage-OL in Italien musste ich diesbezüglich sehr viel Lehrgeld bezahlen, was ich diesmal vermeiden wollte. Trotz mehrerer Krankheitsphasen hat das alle gut geklappt und ich stand wirklich relativ fit am Start. Selbst ein wenig überrascht war ich über die sehr gute technische Leistung, welche ich im hochgradig anspruchsvollen Gebiet abgeliefert habe. Ich gehe mal davon aus, dass dies am sehr guten Sonnenland-Technik-Training liegt, welches ich seit fast einem Jahr wöchentlich organisiere. Ärgerlich waren einzig die Umstände, dass auf der ersten Etappe ein zentraler Stein auf der Karte fehlte und mich zusätzliche vier Minuten Fehler kostete. Nach der vierten Etappe wurde ich auf dem Rad von einem Auto angefahren und musste dann ins Krankenhaus, so dass der abschließende Sprint eher unter dem Motto „durchkommen statt gut sein“ stand. Das Resultat und der sechste Rang in der Gesamtwertung meiner Altersklasse war sonst so ziemlich das Maximum, was ich erreichen konnte. Mir hat es einfach super gefallen und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Der Bericht dazu steht auf der Sonnenland-Seite.
Ein Kraftakt war der zuvor organisierte Sprint. Auch dort steht der Bericht auf der Sonnenland-Seite. Die ganzen Absprachen zuvor und die Genehmigungen waren sehr kraftzehrend. Beim Wettkampf haben dann mehrere Sonnenland-Mitglieder und auch weitere Dresdner Sportler geholfen. Vielen Dank!
Genervt bin ich inzwischen einfach nur noch beim Thema MTB-O in der Region Kamenz, welchen wir in 2 Monaten organisieren wollen. Nachdem wir uns zu Gebieten und Karten durchgekämpft haben und nun mit dem Forst zu nutzende Wege abgefahren sind, warten wir nach wie vor auf die Freigabe vom Naturschutz, um die Karte zu finalisieren und die Ausschreibung rauszubringen. Aktuell ist das Thema nach wie vor nicht durch.
Unlängst hatte ich einen Artikel zum Unternehmen Robotron und der Entwicklung nach der Wende in Verbindung mit der Veröffentlichung eines Buches erhalten. Gleich im Nachgang gab es auch Anrufe von Zeitzeugen, welche auf fehlende Passagen vor der Wende hinwiesen. Da ich selbst über mehrere Jahre die Geschichte im Orientierungssport in Deutschland recherchiert habe und sehr viele Gespräche mit Zeitzeugen geführt habe, kann ich soweit beurteilen, dass dort offensichtlich Geschichte im Nachgang immer etwas anders geschrieben wird. Dass heute nur noch wenige Menschen wissen (wollen), wie das DDR-System funktionierte und wer was für Rechte hatte, ist für mich nachvollziehbar. Dass aber ältere Semester dort keinen Zusammenhang ziehen können oder wollen, kann ich nicht verstehen. Offensichtlich funktioniert der Mensch aber so.