Schockiert vom Sport

3. Februar 2013

An manchen Tagen ist man froh, dass der gesamte Orientierungssport in den Medien eher weniger präsent ist. Die Preisgelder sind daher klein und der Anreiz zum Dopen fällt gering aus. Die gesamte Sportwelt erlebte aber unlängst einen rabenschwarzen Tag.

Spätestens seit dem Prozess gegen Eufemiano Fuentes weiß man, welchen Stellenwert der Sport in einem Land hat. Schockierend ist dabei nicht der Fakt, dass zahlreiche Sportler verschiedenster Sportarten aus dem In- und Ausland die Möglichkeit zur Leistungssteigerung wahrnahmen. Auch im näheren Umfeld kenne ich Personen, die direkt an der Schwelle zum Doping standen bzw. vor die Wahl gestellt wurden. Betrachtet man als Sportler die teilweise übermenschlichen konditionellen Fähigkeiten einiger Einzelpersonen oder Teams und beschäftigt man sich mit deren Vorbereitungsphasen, so kann man sich nicht selten auch ableiten, ob der Weg zur vorgezeigten Leistungsfähigkeit auf natürlichem Weg möglich war.

Unglaublich ist es aber einen Prozess mit einem teilweise sehr redseligen und offenen angeklagten Arzt und einer Richterin zu sehen, welche die entscheidenden Fragen nach den Personen nicht stellt. Selbst als die Richterin aufgefordert wurde danach zu fragen, tat sie es von sich aus nicht! Spätestens, wenn man über diesen Fakt nachdenkt, ist man sich im Klaren, welchen Stellenwert der Sport in einem Land hat. Ich verkneife mir persönlich nach den Titeln der letzten Jahre zu suchen, auch mit dem Wissen, dass es ein globales Problem ist.

Ich persönlich distanziere mich von allen Sportlern, die bewusst verbotene Distanzen mit dem Ziel der Leistungssteigerung nehmen. Sollte ich so etwas wahrnehmen, werde ich dies umgehend im Sinne eines fairen Sportes weitergeben bzw. zur Anzeige bringen. An dieser Stelle freue ich mich auch über einen Orientierungssport, der zum aktuellen Zeitpunkt wenig Anreize bietet zu dopen und wo es sich lohnt, im Hintergrund Arbeit zu investieren.